Was ist ein Proxy?

Proxy ist der englische Begriff für Stellvertreter. Im IT Kontext arbeitet ein Proxy als Vermittler zwischen dem Client und dem Server

Ein Proxy-Server nimmt Anfragen bzw. Antworten stellvertretend entgegen, bevor er diese weiterleitet. So kann der Proxy Datenpakete analysieren und bearbeiten und gegebenenfalls aussortieren. Im Grunde trägt er dazu bei, dass die Kommunikation innerhalb eines Netzwerkes besser verschleiert und abgesichert werden kann.

Wie arbeitet ein Proxy? 

Ein Beispiel: Ein gängiger Einsatz eines Proxy ist bei dem Aufruf einer Website zu finden.

Der User gibt die gewünschte Website in die Adressleiste ein. Der Browser sendet diese Anfrage an den Proxy-Server. Nun kommt es zu zwei Szenarien:

  1. Der Proxy-Server hat die Anfrage bereits in seinem Cache Ordner gespeichert und kann direkt antworten.
  2. Die Anfrage befindet sich nicht im Cache Ordner. Mit seiner eigenen IP-Adresse sendet der Proxy die Anfrage an den Webserver. Dieser beantwortet die Anfrage und sendet sie zurück an den Proxy. Der Proxy leitet daraufhin dem Browser die Antwort weiter. Schlussendlich öffnet der Browser die Website für den User.

Weder der Client (in diesem Fall der Browser) noch der Webserver kennen die IP-Adresse des jeweils anderen. Damit bleiben beide Kommunikationspartner anonym. Der Sinn eines Proxy ist somit erfüllt.

Was ist der Nutzen eines Proxy-Servers?

Der Proxy-Server hat mehrere Vorteile:

  1. Anonymisierung: Dadurch, dass der Server und der Client nie direkt miteinander kommunizieren, ist die Anonymität beider gewährleistet. Angreifer von außen haben es daher schwieriger.
  2. Lastenverteilung: Durch den Proxy-Server werden Aufgaben besser verteilt und Ressourcen besser genutzt.
  3. Cache: Durch die Cache sind Anfragen des Clients um einiges schneller beantwortet.
  4. Filter: Der Proxy ist ein Filter und kann Anfragen mit auffälligen Inhalten direkt aussortieren.

Welche Arten von Proxys gibt es?

Proxys arbeiten auf unterschiedliche Weise, je nachdem, welche Funktion sie erfüllen sollen. Es gibt sichtbare und transparente Proxys, Forwarding und Reverse Proxys sowie generische und dezidierte Proxy-Server.

Sichtbare und transparente Proxys

Konventionelle Proxys sind sichtbar. Das heißt, dass beide Parteien wissen, dass ein Proxy zwischen ihnen steht. Dieser arbeitet mit seiner eigenen IP-Adresse.

Transparente Proxys sind für mindestens einen Teilnehmer nicht sichtbar. Eine oder beide Seiten denken, dass sie direkt mit dem jeweils anderen Teilnehmer kommunizieren. Das Netzwerk ist jedoch so aufgebaut, dass jede Anfrage über den Proxy läuft. Dieser gibt sich aber nicht als solcher zu erkennen. Stattdessen tritt er als der jeweils andere Kommunikationspartner auf. 

Forwarding und Reverse Proxys

Forwarding und Reverse Proxys unterscheiden anhand der Richtung, in die sie arbeiten.

Der Forward Proxy nimmt Anfragen von dem Client auf, die aus dem privaten Netzwerk kommen. Die lokalen Geräte sind von außen nicht sicher, da sie vom Proxy vertreten werden. Der Proxy kontrolliert die Responses, die nun zu ihm zurückkommen, bevor er sie dem Client weiterleitet. Damit reicht es, wenn Sicherheitssysteme nur auf dem Proxy installiert werden.

Der Reverse Proxy nimmt die Requests im öffentlichen Space entgegen und arbeitet stellvertretend für den Webserver. Er filtert auffällige Anfragen aus und leitet die übrigen an den Webserver weiter.

Generische und dedizierte Proxy-Server

Diese beziehen sich auf die Protokolle, mit denen die Proxys arbeiten. Tritt der Proxy für ein einziges Protokoll auf, so spricht man von einem dedizierten Proxy. Tut er dies für mehrere Protokolle, ist er ein generischer Proxy.


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