03. September 2020
Aktualisiert am 28. Juni

Darauf solltest du beim Hosting deiner Homepage achten

Hosting-Angebote werden immer günstiger und bieten immer mehr Leistungen an. Doch nicht jede Art von Hosting eignet sich für jedes Webseiten-Projekt.

Je nach Größe des Vorhabens, nach gewünschten Funktionen und auch nach eigenem Expertenwissen eignen sich andere Arten von Webhosting. Aber was ist Hosting eigentlich? Und welche Arten von Webhosting gibt es? Was solltest du bei der Wahl des Hosting-Providers beachten?

Eine eigene Webseite ist heute für Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Aber auch immer mehr Privatpersonen wollen mittlerweile ihre eigene Online-Plattform haben, auf der sie sich präsentieren können. Was dabei zu Beginn oft nicht bedacht wird ist, dass die Webseite auch irgendwo ihren Platz im WWW finden soll. Hier kommt das Thema Webhosting ins Spiel.

Inhalt

  1. Was bedeutet Webhosting?
  2. Wofür braucht man Webhosting?
  3. Welche Arten von Hosting gibt es?
  4. Hosting: Was ist zu beachten?
  5. Gibt es kostenlose Webhosting Anbieter?
  6. Was sind die Nachteile eines kostenlosen Webhosting-Angebotes?
  7. Fazit zum Thema Hosting

Was bedeutet Webhosting?

Mit Webhosting oder Hosting ist gemeint, dass jemandem, der eine Webseite betreiben will, Webspace und die Unterbringung (das “Hosting”) dieser Homepage auf dem Webserver eines Internet Service Providers (ISP) bereitgestellt wird. In vielen Fällen sind auch E-Mail-Funktionen beinhaltet.

Wenn du deine Webseite mit einem Haus vergleichst, ist der Webspace das Grundstück, auf dem du das Haus platzierst. Ein Fleckchen Internet, das für diese zur Verfügung steht.

Wofür braucht man Webhosting?

Eine fertige Homepage braucht ihren Platz im Web, um für andere auch erreichbar zu sein. Selten hat aber jemand selbst Serverkapazitäten zur Verfügung, um die eigene Webseite zu beherbergen (zu “hosten”).

Deshalb stellen sogenannte Webhoster oder auch Provider ihre Ressourcen entgeltlich zur Verfügung. Dazu gehört die Bereitstellung und der Betrieb des Speicherplatzes für die Webseite, des Servers und der Netzwerkanbindung. Manche Provider finanzieren sich auch durch Werbung, die auf den gehosteten Webseiten geschaltet wird.

Welche Arten von Hosting gibt es?

Es gibt auf dem Markt verschiedene Arten von Hosting-Angeboten und Hosting-Typen. Je nach Vorhaben und Anforderungen an die Homepage sind unterschiedliche Varianten sinnvoll. Das Technikmagazin t3n teilt die Arten von Hosting z.B. grob in vier Bereiche, sortiert nach Verantwortungsgrad beziehungsweise Größe. Hier ein kleiner Überblick:

1. Hosting über Dedicated Server

Du hast bei der Wahl des “Dedicated Servers” als Administrator Zugriff auf einen eigenen Server. Dabei liegen auch die Themen Sicherheit und Wartung ganz bei dir. Diese Art von Hosting überlässt dir die größte Verantwortung. Sie ist nur für Profis empfehlenswert, da du dir durch die Eigenverantwortung und die vielen Freiheiten potenziell auch viel zerstören kannst.

2. Managed Hosting Service

Hier hat der User auch einen eigenen Server zur Verfügung - und zwar innerhalb des Rechenzentrums eines Anbieters. Die Kontrolle ist dabei begrenzt - Wartungsarbeiten übernimmt dafür in einem festgelegten Rahmen aber der Anbieter. Dieser Hosting Service ist empfehlenswert für dich, wenn du aufwändige Applikationen laufen lässt, dich aber selbst nicht um die Wartung und die Administration der Software des Servers kümmern möchtest.

Sümboldarstellung eines modernen Serverraums
Modernes Hosting nutzt hochoptimierte Rechenzentren

3. Shared Webhosting

Beim Shared Webhosting nutzen - wie der Name vermuten lässt - viele Domains einen gemeinsamen Server. Kritikpunkt ist, dass diese Art des Hostings recht unflexibel ist, was Updates und auch die Software betrifft. Dennoch ist sie die wohl am meisten verbreitetste Hosting-Art. Denn sie hat den Vorteil, dass sie auch schon zu geringen Kosten verfügbar ist.

Deine Performance ist bei dieser Art von Hosting von den anderen Webseiten abhängig, die sich den Server mit dir teilen. Verbraucht eine andere Webseite viele Ressourcen (zum Beispiel, weil gerade viel darauf zugegriffen wird), dann hast du weniger Leistung zur Verfügung. Die Lösung ist dennoch gut als Einstieg geeignet und für viele auch darüber hinaus völlig ausreichend. Besonders für Unternehmen und Privatpersonen, die nur eine kleine Webseite wie einen kleinen Online-Shop oder einen Blog betreiben und dafür keinen eigenen Server benötigen, ist diese Hosting-Art ideal. 

Achtung: Es gibt auch Unterschiede zwischen verschiedenen Shared-Hosting-Anbietern, was die Leistung und die Anzahl an Kunden pro Server angeht.

4. Reseller Webhosting

Mit dieser Art von Webhosting kannst du selbst als Hoster Dienste vergeben. So ist es etwa möglich, dass du deinen Kunden eigene Webhosting-Pakete anbietest. Solche Reseller-Accounts stehen üblicherweise in unterschiedlichen Größen zur Verfügung. Diese Art von Hosting ist besonders für Agenturen interessant, die Kundinnen und Kunden selbst Webspace anbieten möchten. Solche Reseller-Webhosting-Pakete laufen meist über Managed-Server. So brauchen Agenturen, die diese Pakete verkaufen, selbst keinen Administrator dafür.

5. Cloud Hosting

Cloud Hosting bietet sich für jene an, die veränderbare Lösungen brauchen. Also wenn etwa die Annahme besteht, dass die Webseite im Laufe der Zeit immer größer wird. Das gebotene Hosting ist leistungsstark und auch zuverlässig. Allerdings könnte diese Art des Hostings bezüglich Datensicherheit Probleme bereiten.

6. Kostenloses Webhosting

Es gibt auch Webhosting, das von Anbietern kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Allerdings sind die Angebote dementsprechend eingeschränkt - und die Provider verdienen Geld, indem sie Werbung auf den gehosteten Webseiten schalten. Zum Thema kostenloses Hosting kommen wir gleich nochmal.

7. Colocation Webhosting

Bei dieser Hosting-Art hat der User einen eigenen Server, aber am Standort eines fremden Hosting-Anbieters. Dieser stellt den dafür notwendigen Raum zur Verfügung.

8. Hosting über Virtual Dedicated Server

Hier werden Server-Ressourcen auf virtuelle Server verteilt. Die Ressourcen der Hardware können den einzelnen Nutzern dabei flexibel zugeteilt werden.

9. Clustered Hosting

Hier werden mehrere Server zusammengeschlossen, um die Ressourcen aufzuteilen. Das ist wichtig bei Webseiten mit hoher Verfügbarkeit und hohen Zugriffszahlen.

10. Home Server

Dabei handelt es sich üblicherweise um einen privaten Computer. Dieser fungiert hier als Server, um eine oder ein paar Homepages zu betreiben.

Sonstige Webhosting-Arten

Manche Webhosting-Anbieter stehen nur für eine spezielle Art von Inhalten zur Verfügung - z.B. Videoportale für Video-Dateien oder Foto-Sharing-Anbieter für Bilder.

Illustration von Computerequipment in einem Keller
Der Betrieb des Hosting-Servers im eigenen Keller ist heute zunehmend eine Ausnahmeerscheinung

Hosting: Was ist zu beachten?

Der Leistungsumfang beim Webhosting ist je nach Anbieter sehr unterschiedlich. Die Tendenz der jüngsten Vergangenheit geht glücklicherweise hier hin zu mehr Leistung und niedrigeren Preisen.

Domain & Webspace

Deine Domain und deinen Webspace musst du grundsätzlich nicht beim selben Anbieter kaufen - allerdings macht es die Sache einfacher. Ein getrennter Kauf kann manchmal Preisvorteile bieten (vorher recherchieren!) und macht einen späteren Server-Umzug einfacher. Denn so müssen nur die Daten übersiedelt werden, nicht zusätzlich auch die Domain.

Verfügbarkeit

Den Begriff “Verfügbarkeit” haben wir vorhin schon kurz erwähnt. Diese wird üblicherweise in Prozent angegeben. Die Zahl beschreibt die Verfügbarkeit pro Jahr (100% heißt 365 Tage im Jahr, 24 Stunden pro Tag, 60 min pro Stunde,...). 100% Verfügbarkeit gibt es in der Realität allerdings nicht. Anbieter, die damit werben, sollten mit Vorsicht genossen werden. Bei einer Verfügbarkeit von 90% kann es sein, dass deine Webseite bis zu 36 ½ Tage im Jahr nicht verfügbar ist. Ab 99% aufwärts spricht man von Hochverfügbarkeit. Hier ist die Webseite max. 3,65 Tage nicht verfügbar. Die höchste Verfügbarkeit gibt es bei Klasse 6 - hier ist das System für höchstens 31,6 Sekunden im Jahr down. Je höher die Verfügbarkeit, desto teurer. Ein realistischer Wert bei Shared Webhosting ist 90%.

Weitere Auswahlkriterien für die Wahl des Hosting-Anbieters

  • einmalige sowie monatliche Kosten
  • Anbindungsgeschwindigkeit
  • Verfügbarkeit
  • Leistungsumfang
  • Umfang von Serviceleistungen bzw. Support
  • Serverstandort (auch aufgrund der DSGVO von Bedeutung!)

Im Leistungsumfang werden beispielsweise Dateiverwaltung wie ftp oder eigene Dateimanager angeboten sowie Namensserver (DNS-Management), Monitoring (Überwachung der Server) oder eine tägliche Datensicherung.

Weitere mögliche Leistungen beginnen dabei mit einfachen Webseiten über Server bis hin zu einer zugehörigen Datenbank oder auch ganzen CMS-Paketen (Content-Management-System-Paketen) wie etwa Wordpress, Typo3 oder auch Joomla - inklusive Extras wie Datensicherung oder Hochverfügbarkeit.

Gibt es kostenlose Webhosting Anbieter?

Ja, es gibt einige Anbieter, die gratis Webspace zur Verfügung stellen. Solche Angebote sind allerdings für viele Projekte nicht gut geeignet und wenig empfehlenswert, da sie mit bedeutenden Nachteilen einhergehen.

Was sind die Nachteile eines kostenlosen Webhosting-Angebotes?

Solche Provider finanzieren sich meist durch Werbung, die sie auf den gehosteten Webseites schalten - so auch auf deiner, wenn du dich für ein kostenloses Hosting entscheidest. Auf einer professionellen Webseite wirkt fremde Werbung fehl am Platz und lässt bei Webseitenbesuchern schnell das Gefühl aufkommen, auf einer minderwertigen Homepage gelandet zu sein. Vor allem dann, wenn die Werbung aufdringlich platziert ist oder auf dem Smartphone nur schwer weggedrückt werden kann. Denn dabei leidet auch die Nutzerfreundlichkeit.

Ein weiterer Nachteil ist, dass du bei gratis Anbietern keine eigene Domain erhältst. Das heißt, deine Internetadresse enthält immer auch den Namen des Webhosting-Betreibers. Das macht die Domain nur wenig einprägsam, sie vermittelt einen nur mäßig professionellen Eindruck und ist zudem schlecht für die Suchmaschinenoptimierung. Was bei der Wahl deiner Domain wichtig ist, haben wir in einem anderen Artikel für dich beschrieben.

Außerdem kommt es immer wieder einmal vor, dass solche Anbieter einfach verschwinden - und damit dann auch deine Webseite. Auch wer bei Problemen und Fragen einen hilfreichen Support erwartet, sollte lieber etwas Geld für ein höherwertiges Hosting-Angebot in die Hand nehmen.

Manche Webdesignagenturen bieten bei der Erstellung deiner Webseite von vornherein an, sich auch um deine Domain und das Hosting zu kümmern - sogar mit SSL-Zertifikaten.

Fazit zum Thema Hosting

Hosting-Angebote werden tendenziell immer günstiger und bieten dennoch immer mehr Leistungen an. Doch die Menge an Providern ist leider recht unübersichtlich und bedarf etwas Recherche (auch Erfahrungsberichte können hier sehr hilfreich sein). Nicht jede Art von Hosting eignet sich für jedes Projekt - je nach Umfang des Vorhabens, nach Funktionen und auch Expertenwissen eignen sich andere Arten von Webhosting.