07. Juni 2021
Aktualisiert am 21. Juli

Das sind die 14 wichtigsten SEO Kennzahlen!

Damit du immer im Blick hast, ob die Suchmaschinenoptimierung für deine Webseite erfolgreich umgesetzt wird und wo es Verbesserungspotenzial gibt, nutzt du am besten ausgewählte SEO Kennzahlen.


Online ticken die Uhren etwas schneller - so auch in der Suchmaschinenoptimierung. Laufend ändern sich Vorgehensweisen. SEO wird tendenziell immer komplizierter. Da ist es wichtig, genau zu wissen, welche Maßnahmen auf der eigenen Homepage funktionieren und welche nicht. Wo liegen die Stärken und Schwächen? Wie entwickeln sich die Webseitenzugriffe?

Inhalt

  1. SEO-Erfolg früher und heute
  2. Warum sollten SEO Kennzahlen festgelegt werden?
  3. Welche SEO-Kennzahlen gibt es?
    1. OnPage SEO Kennzahlen
    2. OffPage SEO Kennzahlen
  4. Google Analytics als Mess-Tool
  5. SEO Erfolg messen

SEO-Erfolg früher und heute

Hinsichtlich SEO erfolgreich zu sein wird immer schwieriger. Was hier wichtig ist: Regeln verändern sich schnell. Was vor ein paar Jahren noch gut funktioniert hat, wird heute zum Teil sogar abgestraft (Stichwort: Keyword-Stuffing). Willst du den Erfolg deiner SEO-Aktivitäten sinnvoll messen, ist es heute nicht mehr empfehlenswert, dass du dich nur auf eine Kennzahl, wie etwa das Ranking oder die Zugriffszahlen konzentrierst. Stell dir zum Beispiel vor, viele, viele Menschen klicken auf deinen Online-Shop, aber niemand kauft etwas. Dann ist der Traffic zwar hoch, das trägt aber trotzdem rein gar nichts zu deinem Unternehmenserfolg bei. Hier wäre die Conversion Rate eine interessantere Kennzahl.

Das heißt, bevor du an die Messung von Kennzahlen denkst, solltest du dir darüber klar werden, was das Ziel deiner Webseite ist. Ist es der Verkauf von Produkten? Dass Interessenten und potenzielle Kunden Kontakt zu dir aufnehmen? Dass möglichst viele Menschen deine Inhalte sehen? Willst du sie als Plattform nutzen, um dich als Profi in einem Gebiet zu positionieren?

Warum sollten SEO Kennzahlen festgelegt werden?

Um den Erfolg oder Misserfolg von Maßnahmen objektiv feststellen zu können, ist es wichtig, Optimierungsprozesse systematisch und quantitativ zu messen. So kannst du feststellen, wie gesetzte Handlungen wirken, wie sich User auf der Webseite verhalten und ob sich durch Änderungen auch tatsächlich etwas verändert. Das bietet Anhaltspunkte, um weiter gezielte Verbesserungen vornehmen zu können.

Durch SEO Kennzahlen kannst du also

  • zum einen feststellen, wo du gerade mit deiner Webseite stehst (Status Quo).
  • Zum anderen kannst du kontrollieren, wie das, was du machst, funktioniert. Und ganz wichtig:
  • Es ist dir möglich, das gewonnene Wissen zu nutzen, um die richtigen Maßnahmen zu setzen.

Denn wie gesagt - online verändert sich ständig etwas. So auch die Algorithmen, die für deinen Webseitenerfolg sorgen.

Welche SEO-Kennzahlen gibt es?

Es gibt sogenannte KPIs (Key Performance Indikatoren), um den Erfolg von SEO systematisch zu messen.

Wichtig: Du musst nicht alle diese Kennzahlen für dich nutzen - überlege dir, welche davon für deine Webseite und deine Ziele wichtig sind. Beobachte und analysiere diese, um daraus Maßnahmen abzuleiten. Denn die Regel “Wer viel misst, weiß auch viel” ist hier nicht unbedingt wahr.

Kennzahlen zur Website SEO Optimierung lassen sich in die Bereiche On-Page und Off-Page teilen - also in Kennzahlen für Abläufe, die sich direkt auf der Webseite abspielen und welche, die außerhalb dieser stattfinden.

OnPage SEO Kennzahlen

1. Suchmaschinen-Rankings

Wie sieht die Platzierung meiner Webseite in den Suchmaschinen-Ergebnissen aus? Für welche Keywords rankt meine Seite? Das sind Fragen, um die es bei dieser Kennzahl geht. Darum gehört die Überwachung der Keyword-Rankings auch zu den verbreiteten Möglichkeiten, um zu messen, wie erfolgreich deine SEO-Maßnahmen sind. Hier kannst du auch erkennen, welche deiner einzelnen Unterseiten besonders gut funktionieren (performen) und wie deine Ranking-Positionen im Zeitverlauf aussehen.

Wichtig ist hier, sich nicht nur auf ein einzelnes Keyword zu konzentrieren, sondern auf größere Keyword-Gruppen. Denn es gibt unglaublich viele verschiedene Suchanfragen, mit denen User auf deine Seite gelangen können. Außerdem werden mittlerweile jedem Nutzer etwas andere Suchergebnisse angezeigt. Für tiefe Analysen und die Ermittlung von durchschnittlichen Positionen ist die Nutzung der Google Search Console sehr empfehlenswert.

2. CTR (Klickrate)

Die Klickrate (auch CTR genannt = Click-Through-Rate) gibt an, wie viele der Nutzer, die deine Seite in den Suchergebnissen sehen, auch tatsächlich klicken. Dabei wird das Verhältnis zwischen Impressionen und Klicks in Prozent angegeben. So lässt sich messen, welche Unterseiten häufig und welche weniger häufig angeklickt werden. Je weiter hinten deine Seite in den Suchergebnissen zu finden ist, desto schlechter fällt dieser Wert für gewöhnlich aus. Aber es gibt auch noch einen anderen Faktor, der die Klickzahl beeinflusst, nämlich das jeweilige Snippet. Damit sind die Inhalts-Schnipsel gemeint, die über Seiten in den Suchergebnissen sichtbar sind - also der Title Tag, die Meta Description und die URL. Die Informationen, die dem User dadurch gegeben werden, sind ausschlaggebend dafür, ob dieser sich dazu entschließt, die Seite zu besuchen.

Gründe für eine niedrige CTR können also noch sein:

  • Andere Seiten in den SERPs (Search Engine Ranking Pages) haben auffälligere Snippets als du.
  • Deine Seite entspricht nicht der Suchintention des Users.
  • Deine Snippets sind nicht ansprechend.

3. Traffic (aus der organischen Suche)

Mit Traffic ist die Anzahl der Besucher auf deiner Webseite gemeint. Diese Kennzahl ist dann hilfreich, wenn sie im Hinblick auf bestimmte Fragestellungen betrachtet wird. Zum Beispiel, ob es im Zeitverlauf Schwankungen gibt. So kannst du herausfinden, ob es Tageszeiten, Wochentage oder bestimmte Monate gibt, an denen der Traffic besonders hoch oder niedrig ist (vielleicht verkaufst du online Wintersportartikel und deine Besucherzahl steigt kurz vor Saisonbeginn merklich an und hält sich im Sommer eher in Grenzen). Dabei solltest du aber auch Einflussfaktoren wie veröffentlichte (analoge) Werbeanzeigen, Plakate oder Ähnliches bedenken, die womöglich Schwankungen verursachen. Interessant ist auch, festzustellen, mit welchen Geräten und wie Besucher auf deine Webseite finden (über organische Suche, Anzeigen, Social Media oder direkt?). Idealerweise kannst du aus diesen Informationen Rückschlüsse über deine Zielgruppe ziehen.

4. Conversion Rate

Mit Conversion ist die Durchführung einer definierten Handlung gemeint. Jemand “konvertiert” sozusagen vom Webseitenbesucher zum Kunden (oder zum Newsletter-Abonnenten,...).

Die Conversion Rate zeigt, wie viele Prozent deiner Webseitenbesucher eine solche vordefinierte Handlung durchführen. Das können z.B. die folgenden Tätigkeiten sein:

  • Anmeldung zum Newsletter
  • Kauf
  • Ausfüllen und Abschicken des Kontaktformulars
  • Teilen eines Inhaltes in sozialen Medien

Damit du die Conversion Rate als Wert beobachten und analysieren kannst, musst du diese Handlungen vorher in einem geeigneten Webanalysetool wie Google Analytics definieren.

Der hier gezeigte Wert gibt die gesamten Conversions einer Webseite an. Dieser kann für eine genauere Untersuchung aber noch aufgesplittet werden in Conversions pro Landingpage, Location, Device oder Browser.

Dieser KPI ist ein wichtiger Indikator dafür, ob Seiten überzeugend sind und die Intentionen der Nutzer treffen. Wenn du mit deiner Webseite hauptsächlich Geld durch Impressionen (z.B. mit Banner-Werbung) verdienst, ist diese Kennzahl nicht so sehr von Bedeutung für dich.

5. Vorbereitende Conversion

Wie viele Webseitenbesucher kommen bis zum letzten Schritt vor der eigentlichen Conversion? Das ist die Frage, die mit diesem Wert beantwortet werden soll. Die vorbereitende Conversion ist mit dem Multi-Channel-Trichter in Google Analytics erfassbar.

Ein Beispiel: Die festgelegte Handlung ist das Absenden des Kontaktformulars, die vorbereitende Conversion ist damit das Öffnen des Formulars (der Klick auf “Kontakt”).

Hier wird auch deutlich, wie Besuche über mobile Endgeräte oft unterschätzt werden. Warum? Diese führen seltener zu einer Conversion. Doch das hat einen simplen Grund - viele Menschen surfen und recherchieren unterwegs (etwa beim Zugfahren, in Warteräumen,...). Manche Handlungen - wie das Ausfüllen von Formularen - sind aber am Smartphone nicht wirklich bequem. Deshalb findet die tatsächliche Conversion dann erst daheim auf dem Desktop statt.

6. Absprungrate / Bounce Rate

Dieser Wert zeigt an, wie viele Prozent der Besucher eine Seite ohne Interaktion wieder verlassen. Je nach Webseitentyp ist diese Zahl unterschiedlich zu bewerten.

Bei Webshops ist eine hohe Bounce Rate beispielsweise schlecht, bei Seiten mit informativem Content wie bei Wikipedia oder einer Glossar-Seite eigentlich ein gutes Zeichen. Denn das kann heißen, der Besucher hat gleich gefunden, wonach er gesucht hat.

Grundsätzlich sind aber Maßnahmen notwendig, wenn die Absprungrate auf deiner Seite zu hoch ist. Helfen kann dagegen etwa das Setzen von internen Verlinkungen oder Vorschläge für weiterführende Artikel am Ende eines Textes oder auch am Seitenrand. Ein schlechter Wert kann als Indikator für eine schlechte Nutzererfahrung betrachtet werden. Und das bedeutet, dass du die Usability deiner Webseite verbessern solltest.

Gründe für hohe Absprungrate können etwa sein:

  • ein schlechtes Layout
  • eine verwirrende Navigation
  • zu viel Werbung
  • schlechter Content
  • falscher Keywordfokus (der Inhalt passt nicht zur Suchintention)
  • zu lange Ladezeiten

Für die Analyse dieses KPI kannst du auch mit Google Analytics arbeiten. Hier zahlt sich allerdings auch eine Nutzung des Google Tag Managers aus. Weil du hier Scrollwerte definieren kannst, sind damit genauere Messungen möglich. Anders als bei Google Analytics, wo meist nur das Weiterklicken auf andere Unterseiten als Interaktion gewertet wird, kann hier auch das Scrollverhalten als Interaktion gewertet werden.

7. Anzahl der Seiten pro Sitzung

Dieser Wert kann ein Anzeichen dafür sein, wie sehr sich jemand für die Inhalte der Webseite interessiert. Sinnvolle Verlinkungen sowie eine gute Menüstruktur tragen positiv zu diesem Wert bei. Miste aus und entferne sinnlose interne Links.

Vorsicht: Im schlimmeren Fall entsteht ein hoher Wert dadurch, dass sich jemand nicht mit der Seitenstruktur zurechtfindet und lange herumsuchen muss, um zum gewünschten Inhalt zu gelangen. Achte also immer auf eine leicht verständliche Navigation und Struktur.

8. Verweildauer / Sitzungsdauer

Wie lange bleibt jemand auf einer Seite/Unterseite? Die Verweildauer kann als Kennwert dafür gesehen werden, wie gut die User Experience auf deiner Seite ist, beziehungsweise ob die Nutzerintention getroffen wurde. Wenn nicht, wird der Besucher die Seite recht schnell wieder verlassen. Je nach Art der Seite wird dieser Wert unterschiedlich ausfallen.

Achtung: Hier werden in Google Analytics Durchschnittswerte angezeigt. Das heißt, Ausreißer - also einzelne Sitzungen mit besonders hoher oder niedriger Verweildauer - verfälschen diesen Wert.

9. Durchschnittliche Platzierung deiner Fokus-Keywords

Hier geht es um die Analyse der Top 20 der relevantesten Keywords in deiner Branche (auch Focus oder Main Keywords genannt), und wie hier deine Platzierung im Zeitverlauf aussieht. Je nachdem kannst du auf deinen Unterseiten On-Page-Maßnahmen setzen, um die Werte zu verbessern - oder du erstellst bei Bedarf neue Landingpages. Die Google Search Console für die Messung dieses KPIs ein gutes Werkzeug.

10. Crawling

Auch diese technische Kennzahl ist in der Google Search Console gut prüfbar. Hier geht es um die Crawler-Aktivität auf deiner Seite. Interessant ist dabei etwa die Indexierungsquote. Hier kannst du sehen, wie viele Seiten eingereicht und wie viele davon tatsächlich indexiert wurden. Die Crawler-Aktivität ist auf qualitativ hochwertigen Seiten tendenziell höher als auf Seiten, die eine Suchmaschine als minderwertig einstuft.

11. Ladezeiten

Diese SEO Kennzahl ist ebenfalls technischer Natur. Sowohl für den SEO-Erfolg als auch für zufriedene Webseitenbesucher ist es wichtig, dass deine Webseite so schnell wie möglich lädt - besonders bei mobilen Endgeräten. Wie du deine Ladezeiten messen kannst, erklären wir dir in diesem Artikel.

OffPage SEO Kennzahlen

Diese Werte sind schwieriger zu kontrollieren, weil hier außenstehende Einflüsse dazukommen.

12. Sichtbarkeit

Eigentlich sollte die Sichtbarkeit auch ein übergeordnetes Ziel für deine Webseite darstellen. Die Frage ist hier, wie sichtbar die Webseite in Suchmaschinen zu einem ausgewählten Keyword-Set ist. Mit bestimmten Tools, wie etwa ahrefs, kannst du diese Sichtbarkeit zu bestimmten Keywords beobachten. Es macht aber keinen Sinn, alle Keywords, bei denen deine Webseite auftaucht, zu analysieren - denn du wirst auch zu Keywords ranken, die irrelevant für dein Unternehmen sind. Dieser KPI ist eher nicht geeignet für Nischenseiten und Seiten mit vielen Longtail-Keywords.

13. Trust

Dieser Wert sagt aus, wie viel Vertrauen deiner Webseite in einem bestimmten Themenbereich entgegengebracht wird (sieh dir dazu auch unseren Beitrag zum Thema Google E-A-T an).

Auch Punkte wie eine Seitenverschlüsselung, Webseiteninhalte wie Impressum, Datenschutzerklärung und Cookie-Hinweise gehören tragen positiv zum Trust bei. Überprüft werden kann dieser KPI etwa mit dem Tool Majestic, das mit eigenen Algorithmen arbeitet (allerdings ist es kostenpflichtig).

Ein ausschlaggebender Punkt für Trust ist die Vertrauenswürdigkeit deiner Backlinks und die Popularität deiner Domain. (Die Seite ahrefs bietet einen kostenlosen Backlink-Checker an). Spam-Links kannst du z.B. über die Google Search Console identifizieren.

Hier die 14 Kennzahlen im Überblick

OnPage SEO Kennzahlen

  1. Suchmaschinen-Rankings
  2. CTR
  3. Traffic
  4. Conversion Rate
  5. Vorbereitende Conversion
  6. Absprungrate
  7. Anzahl der Seiten pro Sitzung
  8. Verweildauer
  9. Durchschnittliche Platzierung der Fokus-Keywords
  10. Crawling
  11. Ladezeiten

OffPage SEO Kennzahlen

  1. Sichtbarkeit
  2. Trust
  3. Backlinks/Domain-Popularität

Google Analytics als Mess-Tool

Viele der oben genannten Punkte zur Messung von On-Page-KPIs sind über das Analysetool Google Analytics und über die Google Search Console messbar. Wie du dir dein Google Analytics Konto einrichtest und DSGVO-konform nutzt, haben wir in einem anderen Artikel für dich zusammengefasst.

SEO Erfolg messen

Ein Punkt, der hier noch Erwähnung finden sollte, ist der ROI (Return on Investment). Dieser ist zwar nicht über Tools wie Analytics messbar, sollte allerdings dennoch beachtet werden. Was wurde und wird in die Webseite und die Suchmaschinenoptimierung investiert? Was hat es gebracht? Sind Erfolge fürs Unternehmen erkennbar?

Bei Webseiten spielen daneben aber auch äußere Faktoren eine große Rolle (die leider nicht steuerbar sind), etwa, wie sich die Konkurrenz verhält. Tatsache ist, das Ranking ist schon lange nicht mehr der einzige Faktor, der in der SEO beachtet werden sollte.

Wie sagt man so schön: Die Mischung macht’s.