15. Juli 2020
Aktualisiert am 12. Mai

Google Analytics: Tipps & Anleitung zum Einrichten

Google Analytics ist ein Trackingtool. Hast du deine Homepage damit verbunden, können verschiedenste Daten deiner Webseitenbesucher analysiert werden. Wie du deine Webseite mit Google Analytics verbindest, erfährst du hier im Artikel.

Inhalt

  1. Was ist Google Analytics?
  2. Ist Google Analytics kostenlos?
  3. Wie richte ich Google Analytics ein?
  4. Wie binde ich Google Analytics ein auf meiner Webseite?
    1. Was sind die wichtigsten Einstellungen auf Datenansichts-Ebene?
  5. Vorteile und Nachteile von Google Analytics
  6. Was sind die wichtigsten Google Analytics Kennzahlen?
  7. Was sind die wichtigsten Berichte in Google Analytics?
  8. Ist Google Analytics DSGVO konform?
    1. Datenschutzgerechte Nutzung von Google Analytics

Was ist Google Analytics?

Mit dem Trackingtool Google Analytics kannst du verschiedenste Daten erfassen und analysieren. Zum Beispiel die Besucherzahlen, die Verweildauer auf einzelnen Seiten, die Absprungrate, die Conversionrate und noch einiges mehr. Das hilft dir dabei, festzustellen, wie erfolgreich deine Webseite oder auch eine von dir geschaltete Online-Werbekampagne ist.

Außerdem hast du so die Möglichkeit zur Website Besucher Analyse. Auf welcher Seite verlassen User deine Website? Wie finden sie auf diese? Wo halten sie sich hier am häufigsten auf? All diese Informationen sind extrem hilfreich dabei, deine Webseite zu optimieren. Hinsichtlich Datenschutzgrundverordnung ist aber Vorsicht geboten - im Code müssen hier ein paar Punkte geändert werden. Wie du deine Webseite mit Google Analytics verbindest, erfährst du hier im Artikel.

Geschätzt nutzen zwischen 50 und 80 % aller Webseiten Google Analytics zur statistischen Auswertung des Nutzerverhaltens. Datenschutzrechtlich ist das Tool allerdings umstritten, aber dazu später noch mehr.

Ursprünglich stammt das Tool und die Technik dahinter von der Urchin Software Corporation. Allerdings wurde das Unternehmen im Jahr 2005 von Google übernommen. Das Verfahren heißt aber nach wie vor “Urchin Tracking Monitor” (UTM). Irgendwann wurde Analytics schließlich mit Google Ads verknüpft und mittlerweile ist auch geräteübergreifendes Tracking möglich. Google Analytics steht heute in 31 Sprachen zur Verfügung.

Ist Google Analytics kostenlos?

Die Grundversion von Google Analytics, die auch von den meisten Webseiten genutzt wird, ist kostenlos. Diese Version kann bei bis zu 10 Millionen Webseitenzugriffen pro Monat verwendet werden.

Wie richte ich Google Analytics ein?

Wer klickt auf meine Homepage? Wie hoch ist der Traffic auf der Webseite (bzw. die Zahl der Besucher pro Monat auf Webseite)?

Wenn das alles Fragen sind, die du dir stellst, dann mach dir Gedanken darüber, ein Google Analytics Konto für deine Webseite einzurichten.

Wenn du Google Analytics einrichten willst, brauchst du zunächst ein Google-Konto. Hast du das, geh auf die Google Analytics Startseite. Im Grunde kannst du dort zu Beginn einfach den Anweisungen auf der Seite folgen, um ein Projekt hinzuzufügen. Ein solches Webseiten- oder App-Projekt wird hier “Property” genannt. Jedem Google Analytics Konto kannst du bis zu 50 solcher Properties zuordnen.

  • Zuerst gibst du einen Kontonamen ein und wählst die Optionen zur Datenfreigabe aus.
  • Anschließend wählst du, was du messen willst (Web, Apps oder Apps und Web). Willst du App-Daten tracken, musst du dein Google Konto allerdings mit einem Firebase-Projekt verbinden.
  • Danach wirst du dazu aufgefordert, Details deiner Property einzugeben.
    • Dazu gehört zum Beispiel dein Webseitenname. Solltest du über Google Analytics mehrere Properties anlegen wollen, hilft dir dieser dabei, einen Überblick zu bewahren. Bei uns könnte dieser z.B. "webAgentur" lauten.
    • Außerdem wirst du hier aufgefordert, deine Webseiten-URL einzufügen. Formatiere den Domainnamen so: https://www.dasisteinbeispiel.at.
    • Danach wählst du noch eine Branche und die passende Zeitzone aus. Tipps zur Branche gibt es auch in der Google-Analytics-Hilfe.
  • Im Anschluss poppen die Nutzerbedingungen von Google Analytics auf, die du bestätigen sollst, um fortzufahren.

Wie binde ich Google Analytics ein auf meiner Webseite?

Der Tracking-Code, den du nach diesen ersten Schritten erhältst, muss auf jeder Seite deiner Webseite, die erfasst werden soll, in den Code eingefügt werden. Solltest du Google Analytics schon eingerichtet haben, findest du deinen Tracking-Code unter dem Punkt “Verwaltung” (das Zahnrad-Symbol links in der Leiste) in der Spalte “Property” bei “Tracking-Informationen” unter dem Punkt “Tracking Code”. Das Einpflegen des Codes kann auf verschiedene Arten stattfinden:

  • Du fügst den Tracking-Code selbst direkt in den Quellcode der Webseite ein (im < Head > - Element) - oder du lässt das von einem anderen Webdesign-Experten machen.
  • Wenn du ein CMS wie WordPress nutzt, stehen meist Plugins zur Verfügung, die dir das Einpflegen erleichtern. Yoast ist eines der bekanntesten Plugins, die du unter anderem dafür nutzen kannst.
  • Die dritte Möglichkeit ist die Nutzung des Google Tag Managers. Dieser lohnt sich dann, wenn du Tools wie Google Analytics, AdWords oder Werkzeuge von Drittanbietern kombinieren willst. Das Tool ist kostenlos.

Wenn du jetzt unter “Verwaltung” auf “Datenansicht erstellen” gehst, die geforderten Daten auswählst, einfügst und die Datenansicht dann erstellst, kannst du im Prinzip mit der Analyse starten. Überprüfe am besten gleich, ob es auch funktioniert. Ruf dazu deine Webseite auf und schau in Google Analytics nach, ob der Besuch in den Echtzeitinformationen aufscheint. (Ein Test ist auch mit dem Google Tag Assistant möglich).

Was sind die wichtigsten Einstellungen auf Datenansichts-Ebene?

Auf der Ebene der Datenansicht wirst du vermutlich die meisten Anpassungen vornehmen. Hier kannst du zum Beispiel:

  • ein Zielvorhaben definieren (Conversion). Pro Datenansicht kannst du 20 Ziele festlegen.
  • die gewünschte Währung einstellen.
  • die Konfiguration der internen Suche vornehmen.
  • bekannte Bots filtern, um die nicht-menschlichen Besucher auf der Seite einzudämmen
  • Datenansichtsfilter erstellen, um etwa Traffic von bestimmten IP-Adressen auszublenden. Google gibt hier auch ein paar Tipps dazu.

Google bietet auch ein Google Analytics Tutorial als Kurs an, für den du dich anmelden kannst.

Vorteile und Nachteile von Google Analytics

Vorteile:

  • Google Analytics ist bei bis zu 10 Millionen Klicks/Monat kostenlos.
  • Die Implementierung in die Webseite ist recht einfach.
  • Das Tool ist nutzerfreundlich.
  • Du kannst andere Produkte wie Google Ads, Google Search Console,... integrieren.
  • Es gibt eine große Community an Nutzern. Viele User heißt nämlich, es gibt viele Anlaufstellen wie Blogs und Foren, in denen abseits vom Google Support weitergeholfen werden kann.
  • Es können Daten der vergangenen Jahre miteinander verglichen werden, um die Entwicklung feststellen zu können.

Nachteile:

  • Google Analytics bzw. dessen Datenspeicher-Verhalten ist hinsichtlich Datenschutz zu hinterfragen.
  • Das Hosting läuft über die USA, wo Datenschutz weniger großgeschrieben wird als in der EU.
  • In der kostenlosen Variante gibt es Beschränkungen.
  • Die gebotenen Real Time Daten sind offiziell eigentlich nicht komplett “real time”. Ganz genaue Daten stehen innerhalb von 24h zur Verfügung.

Was sind die wichtigsten Google Analytics Kennzahlen?

Die wichtigsten Kennzahlen sind Sitzungsdauer, Absprungrate, Aktionen und die Conversion-Rate. Hier nochmal im Detail:

  • Sitzungsdauer: Wie lange war ein Besucher auf deiner Webseite? Nach 20 Minuten wird angenommen, dass der User nicht mehr aktiv auf der Seite surft, sondern lediglich vergessen hat, diese zu schließen.
  • Absprungrate: Wie viele Personen verlassen deine Webseite nach dem Öffnen einer bestimmten Seite (beispielsweise eines Blog-Artikels) wieder, ohne sich weiter umzusehen?
  • Aktionen wie die Bestellung von Produkten oder die Erstellung von Konten (werden diese Handlungen als Ziele festgelegt, kann anhand der Conversion-Rate der Erfolg festgestellt werden).
  • Das Ansehen von Kontaktdaten: Wie viele Besucher sind auch auf der Kontaktseite der Webseite gelandet?
  • Wurden Bewertungen angesehen?
  • Wie oft wurden Medien abgespielt?
  • Wurde die Seite aktualisiert und wenn ja, wie oft?
  • Wie viele Nutzer haben die Webseite zu ihren Favoriten hinzugefügt?
  • Wurde Content in sozialen Medien geteilt?
  • Kampagnentracking: Wie kam der Nutzer auf die Webseite? Per Mail, Suchmaschine, soziale Medien, direkte Eingabe ins Adressfeld?

Was sind die wichtigsten Berichte in Google Analytics?

  • Conversion: Welche deiner gesetzten Ziele wurden wie oft erreicht?
  • Echtzeit: Wie viele Nutzer sind gerade auf deiner Webseite und was machen sie?
  • Zielgruppe: Wer sind deine Nutzer? Welche Eigenschaften haben sie?
  • Akquisition: Auf welchem Weg kommen Nutzer auf deine Seite?
  • Verhalten: Wie verhalten sich Nutzer auf deiner Seite? Wie navigieren sie durch die Webseite?

Es kommt auch vor, dass Google diese gesammelten Daten mit Suchanfragen und demografischen Daten der Nutzer verknüpft, die die Webseite selbst gar nicht gesammelt hat. Das ist zum Teil gegen die Datenschutzbestimmungen und kann - falls das in der eigenen Datenschutzerklärung nicht ersichtlich ist - zu Abmahnungen führen.

Ist Google Analytics DSGVO konform?

Genaue Informationen über die Speicherung und Verwertung von Daten bei Google Analytics findest du in der Google Analytics Datenschutzerklärung.

Datenschutzrechtlich gesehen ist Google Analytics problematisch und sollte auch kritisch betrachtet werden. Das Tool kann ein komplettes Benutzerprofil von Webseiten-Usern erstellen. Wenn diese User währenddessen bei Google angemeldet sind, kann das Profil sogar einer bestimmten Person zugeordnet werden. Manche Stimmen sprechen hier von einer “digitalen Entmündigung” der Internetuser.

Grundsätzlich ist Google Analytics seit Einführung der DSGVO 2018 auch damit konform und darf in Österreich eingesetzt werden. Ein paar Zusatzfunktionen, wie etwa User-IDs müssen aber einzeln rechtlich geprüft werden.

Datenschutzgerechte Nutzung von Google Analytics

Zur gesetzeskonformen Nutzung von Google Analytics sind ein paar Änderungen in Google Analytics notwendig. Dazu gehört es, die IP-Anonymisierung zu aktivieren. So können Webseitenbetreiber dafür sorgen, dass alle IP-Adressen ihrer Webseiten-Besucher innerhalb von Google Analytics anonymisiert werden. Diese Funktion ist bei Apps und Apps + Web standardmäßig aktiviert, bei Web üblicherweise noch nicht. Zur Anonymisierung aller Webseitennutzer muss der Tracking-Code adaptiert und implementiert werden. 

Nähere Informationen zur IP-Anonymisierung gibt es auch im Support-Bereich von Google.

Außerdem ist ein sogenannter Auftragsverarbeitungs-Vertrag mit Google notwendig, um die Auftragsdatenverarbeitung zu vereinbaren. Denn genau genommen gibst du mit dem Einsatz von Google Analytics Google einen Auftrag. Einen solchen Vertrag solltest du auch nachholen, wenn du Analytics schon vor Inkrafttreten der DSGVO genutzt hast.

In Österreich muss zusätzlich zur DSGVO auch das Telekommunikationsgesetz beachtet werden. Denn laut DSGVO ist es grundsätzlich nicht notwendig, bei der Verarbeitung von personenbezogenen Daten die Zustimmung der Betroffenen einzuholen, wenn nach “berechtigtem Interesse” gehandelt wird. Laut Telekommunikationsgesetz (TKG) ist aber beim Setzen von Cookies, so auch bei Tracking-Cookies eine Einwilligung der Nutzer unbedingt erforderlich, da diese für das Funktionieren einer Webseite nicht notwendig sind und somit kein “berechtigtes Interesse” der Betreiber besteht.

Für das Setzen dieser Cookies ist eine aktive Einwilligung notwendig, “Opt-In” genannt. “Opt-Out” (das Wegklicken voreingestellter Häkchen bei der Erlaubniserklärung) ist unzulässig. (Quelle: WKO - hier gibt es auch detaillierte Informationen rund um das korrekte Setzen von Tracking-Cookies). Auf Medienkraft.at gibt es außerdem eine hilfreiche Anleitung zum DSGVO-konformen Einsatz von Google Analytics inklusive Codes.